USA beschlagnahmt 15 Milliarden Dollar in Bitcoin – Südostasien im Zentrum des größten Kryptoskandals aller Zeiten – Bitcoin Switzerland News
Ein massiver Schlag gegen die Krypto-Kriminalität erschüttert Südostasien: Das US-Justizministerium (DOJ) hat Bitcoin im Wert von rund 15 Milliarden US-Dollar beschlagnahmt – der bislang größte Kryptofall in der Geschichte. Gemeinsam mit britischen Behörden hat das US-Finanzministerium ein internationales Netzwerk ausgehoben, das über Jahre hinweg mit sogenannten „Pig Butchering“-Betrugsmaschen, Geldwäsche und Zwangsarbeit Milliarden an Kryptowerten generierte.
Im Zentrum des Netzwerks steht die Prince Group Transnational Criminal Organization (TCO) rund um den kambodschanischen Geschäftsmann Chen Zhi, auch bekannt als „Vincent“. Die Gruppe kontrollierte dutzende Firmen, darunter den Jin Bei Casino-Komplex in Sihanoukville, der laut US-Ermittlern als Zentrum für Betrug, Erpressung und Menschenhandel diente. Das DOJ veröffentlichte Anklagen gegen Chen Zhi sowie vier Bitcoin-Adressen, die direkt mit ihm in Verbindung stehen – mit einem Gesamtvolumen von über 1,77 Milliarden US-Dollar in Bitcoin.
Auch die Huione Group, ein kambodschanisches FinTech-Unternehmen, geriet ins Visier der Ermittler. Sie soll über vier Jahre hinweg mehr als 4 Milliarden US-Dollar an illegalen Kryptotransaktionen abgewickelt haben, darunter Gelder aus nordkoreanischen Cyberangriffen, Anlagebetrug und Online-Scams. Laut US-Finanzministerium flossen insgesamt 98 Milliarden US-Dollar an Krypto-Assets durch ihre Plattformen – viele davon direkt in die Hände krimineller Organisationen.
Ein weiterer zentraler Akteur ist die Byex Exchange, die in Großbritannien sanktioniert wurde. Sie diente laut der OFAC als Schnittstelle zwischen Scam-Betreibern, SMS-Dienstleistern und Geldwäschern. Ermittler stellten fest, dass Byex direkt mit der Huione Group und den Wallets von Chen Zhi interagierte.
Besonders brisant: Das Netzwerk nutzte eine eigene Bitcoin-Mining-Operation in Laos unter dem Namen Warp Data Technology, um frische Coins zu generieren und anschließend in betrügerische Investmentplattformen umzuleiten. Opfer aus den USA, Europa und Asien wurden über Social-Media-Kanäle in Fake-Trading-Apps gelockt – mit verheerenden finanziellen Folgen.
Die US-Regierung bezeichnet den Fall als
„größte koordinierte Aktion gegen kryptobasierte Betrugsnetzwerke in Südostasien“
Die Beschlagnahmung von 127.000 Bitcoin markiert zugleich einen historischen Wendepunkt für die globale Krypto-Regulierung und die Fähigkeiten der Strafverfolgungsbehörden.
„Dieser Fall zeigt, dass Krypto nicht länger ein rechtsfreier Raum ist“, so ein Sprecher des DOJ. „Unsere Zusammenarbeit mit internationalen Partnern beweist, dass auch die komplexesten Geldwäschenetzwerke aufgedeckt werden können.“
Die Maßnahmen haben auch weitreichende Konsequenzen für Unternehmen in der Kryptobranche. Börsen, Wallet-Anbieter und Zahlungsdienstleister werden aufgefordert, Transaktionen gegen die neuen OFAC-Sanktionslisten zu prüfen und typische Betrugsmuster frühzeitig zu erkennen.
Die Ermittlungen laufen weiter – und Experten schätzen, dass noch Milliarden an versteckten Kryptowerten in Wallets des Netzwerks schlummern. Für Asien könnte dieser Fall der Auftakt zu einer neuen Ära internationaler Finanzaufsicht sein, in der Bitcoin zwar im Mittelpunkt bleibt – aber unter deutlich schärferer Beobachtung.
Sources:
Das kriminelle Netzwerk von Quaiwan: Wie ein Zahlungsdienstleister zum globalen Cyber-Imperium wurde