Kryptosicherheit endet außerhalb der Blockchain – Bitcoin Switzerland News
Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin hat die Krypto-Welt erneut aufgerüttelt – diesmal mit einer klaren Warnung vor Sicherheitslücken außerhalb der Blockchain. Seine Botschaft ist eindeutig: Die unerschütterliche Sicherheit, die Blockchain-Systeme wie Ethereum auf der Kette (On-Chain) bieten, endet abrupt, sobald Prozesse oder Daten außerhalb des Netzwerks (Off-Chain) stattfinden.
Regular reminder:
A key property of a blockchain is that even a 51% attack *cannot make an invalid block valid*. This means even 51% of validators colluding (or hit by a software bug) cannot steal your assets.
However, this property does not carry over if you start trusting…
— vitalik.eth (@VitalikButerin) October 26, 2025
Die Grenzen der Kryptosicherheit
Buterin betont in einem aktuellen Post, dass selbst ein 51-Prozent-Angriff die Blockchain nicht brechen kann: „Selbst wenn 51 Prozent der Validatoren kolludieren, können sie keinen ungültigen Block gültig machen.“ Doch dieses Prinzip greift nur solange, wie alles innerhalb des Systems abläuft. Sobald Off-Chain-Daten oder externe Dienste ins Spiel kommen, verlässt sich das System auf Vertrauen – und Vertrauen ist in der Kryptologie bekanntlich keine Sicherheitsbasis.
Diese Warnung trifft vor allem Projekte, die Off-Chain-Komponenten integrieren, etwa Oracles, Governance-Abstimmungen oder Restaking-Protokolle wie EigenLayer. Hier sind Entscheidungen nicht mehr durch kryptographische Beweise abgesichert, sondern hängen von der Integrität der Validatoren ab. Eine koordinierte Manipulation könnte falsche Daten oder Entscheidungen in Umlauf bringen – ohne dass das Netzwerk automatisch eingreifen kann.
Ethereum zwischen Transparenz und Privacy
Parallel zu dieser Kritik treibt Ethereum die Privacy-Entwicklung massiv voran. Mit der neuen GKR-Technik, die Berechnungen bis zu zehnmal schneller validiert und Zero-Knowledge-Beweise integriert, wird das Netzwerk zunehmend effizienter und zugleich datenschutzfreundlicher. Die im September gegründete 47-köpfige Privacy Task Force der Ethereum Foundation will Privatsphäre zur neuen Norm machen – ein Schritt, der nicht nur technische, sondern auch philosophische Fragen aufwirft: Wie lässt sich Transparenz als Sicherheitsgarantie mit Privatsphäre in Einklang bringen?
Buterin sieht die Lösung in fortgeschrittener Kryptographie. Methoden wie GKR erlauben die Verifikation von Transaktionen, ohne deren Inhalte preiszugeben – ein Balanceakt zwischen Offenheit und Geheimhaltung, der für das Vertrauen in das Ökosystem entscheidend sein könnte.
Off-Chain-Schwächen bleiben eine reale Gefahr
Trotz aller Innovationen bleibt Buterins Kernbotschaft bestehen: Sicherheit auf der Blockchain ist mathematisch, Sicherheit außerhalb ist sozial. Während Slashing-Mechanismen bei Protokollen wie EigenLayer wirtschaftliche Sanktionen ermöglichen, fehlt ihnen die absolute Kryptosicherheit, die On-Chain-Validierungen bieten. Der Ethereum-Mitgründer mahnt daher zur Vorsicht – insbesondere bei komplexen Protokollen, die Off-Chain-Komponenten einbinden.
Für Investoren und Entwickler bedeutet das: Wer sich auf Ethereum stützt oder Ethereum kaufen möchte, sollte nicht nur auf Skalierbarkeit und Privacy achten, sondern auch auf die Frage, wo die Sicherheitsgrenzen des Systems verlaufen.



