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Bitcoin, Solana, Ethereum und der neue Wettlauf um digitale Gesellschaften – Bitcoin Switzerland News

Die Krypto-Welt hat sich längst über reine Geldfragen hinaus entwickelt. Auf einer aktuellen Blockchain-Konferenz, der Nation State 2025, an der Größen wie Vitalik Buterin, Anatoly Yakovenko, Raj Gokal, Zooko Wilcox und andere teilnahmen, wurde deutlich: Wir stehen an der Schwelle zu einem neuen digitalen Zeitalter – jenem der Netzwerkstaaten, verifizierbaren Intelligenz und globaler, kryptobasierter Gemeinschaften.

Vitalik Buterin, Mitgründer von Ethereum, eröffnete die Diskussion mit einem faszinierenden Blick auf Zuzalu, eine von Ethereum inspirierte Gemeinschaft, die als „Popup City“ experimentiert. Buterin beschrieb, wie Zuzalu nicht nur ein sozialer Versuch, sondern eine Blaupause für künftige Gesellschaften sein könnte, die auf Blockchain-Werten wie Dezentralität, Transparenz und Freiwilligkeit beruhen. Dabei prägte er die Begriffe „embassies“ – physische, vernetzte Orte der Innovation – und „monasteries“ – abgelegene, auf Werte und Fokus basierende Lebensgemeinschaften. Es ist eine neue Philosophie: digitale Akkeleration („d/acc“), die Fortschritt durch koordinierte Dezentralität anstrebt.

 

Solana stellte sich als der große Gegenspieler zu Ethereum vor – nicht in Konkurrenz, sondern als komplementäres Ökosystem mit Fokus auf Geschwindigkeit, Effizienz und praktische Anwendbarkeit. Anatoly Yakovenko und Raj Gokal betonten, dass Solana heute als „dezentrales Finanzsystem in Echtzeit“ fungiere – mit einer Performance, die klassische Banken oder sogar Ethereum technisch übertreffen könne. Besonders spannend war Gokals Vision, wie Solana die Grundlage für sogenannte Network States bietet: virtuelle Nationen, die auf Blockchain-Technologie basieren, sich selbst verwalten und durch Token-Ökonomie finanzieren.

 

Akshay BD von der Solana Foundation ergänzte diese Perspektive um eine physische Komponente. Als ehemaliger Manager bei Uber weiß er, wie man Netzwerke skaliert – und überträgt diese Erfahrung auf das Solana-Ökosystem. Weltweit entstehen Solana-Hubs, Events und „embassies“, die das Netzwerk in die physische Welt bringen. Damit verschwimmt die Grenze zwischen digitaler Gemeinschaft und realer Stadtgesellschaft.

Auch Base, die Layer-2-Lösung von Coinbase, verfolgt ein ähnliches Ziel. Xen Baynham-Herd sprach über die Entstehung des „Base Network State“ – einer globalen Gemeinschaft, die auf der Coinbase-Infrastruktur aufbaut, aber zunehmend autonom agiert. Der Gedanke: eine skalierbare, sichere Umgebung für Entwickler und Nutzer, die den Spagat zwischen Compliance und Dezentralität wagt.

 

Eine unerwartet visionäre Richtung schlug Veronika Kapustina mit Telegram TON ein. Ihr Unternehmen „TON Strategy Co“ will Telegram zu einem globalen Superapp-Ökosystem machen, das nicht nur Zahlungen und Kommunikation vereint, sondern auch physische Communities unterstützt – und langfristig sogar Raumfahrtprojekte finanzieren könnte. Der Anspruch ist fast utopisch: ein soziales, ökonomisches und technologisches Ökosystem, das direkt aus der Chat-App entsteht.

 

Zcash wurde auf der Konferenz als Veteran der Krypto-Szene gefeiert. Gründer Zooko Wilcox und Electric Coin Company-CEO Josh Swihart erinnerten daran, dass Privatsphäre ein Menschenrecht ist – und kein Verbrechen. Nach einem Kursausbruch („God Candle“) wurde Zcash wieder als Symbol für die Idee des „unstoppable private money“ gehandelt: Geld, das der Kontrolle durch Staaten und Konzerne entzogen ist.

 

Ein Blick in die Zukunft bot schließlich Sreeram Kannan von Eigenlayer und EigenCloud. Sein Thema: verifizierbare künstliche Intelligenz. Er zeigte auf, wie Blockchain und AI verschmelzen können, um „smart governance“ zu ermöglichen – also eine überprüfbare, algorithmische Verwaltung, in der Entscheidungen transparent, nachvollziehbar und manipulationssicher getroffen werden.

 

Was all diese Panels verband, war ein roter Faden: die Verschmelzung von Technologie, Gemeinschaft und Governance. Ethereum denkt über Städte nach, Solana über Gesellschaften, Telegram über Superapps, und Eigenlayer über verifizierbare Intelligenz. Die Blockchain ist nicht mehr nur ein Finanzsystem – sie wird zur Grundlage neuer Gesellschaftsformen, die sich jenseits von Staaten, Banken und Bürokratie organisieren.

Für Bitcoin bleibt dabei eine entscheidende Rolle: Es ist und bleibt das Fundament. Während andere Netzwerke neue Gesellschaften entwerfen, bleibt Bitcoin das unveränderliche Rückgrat – der neutrale, zensurresistente Wertanker einer Welt, die sich zunehmend von der traditionellen Machtarchitektur löst.




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